Zweiter digitaler Gruß an die Gemeinde

Herzliche digitale Grüße 
 
Nun ist es bereits der 3. Sonntag in Folge an dem wir uns als Gemeinde nicht wie wir es kennen, versammeln können. Es bleibt eine fremde Erfahrung. Ob es nach dem 19. April wieder möglich ist, sich öffentlich zu versammeln, weiß im Moment niemand. Wir müssen abwarten und geduldig sein. 
 
Nach turbulenten und für nicht Wenige von uns auch hektischen und ungewissen Tagen, „hilft“ aktuell die klare Vorgabe unserer Regierung: Bleibt auf Abstand, nur dadurch zeigt ihr Fürsorge und Verantwortung.
 
Wir sollen und wollen verzichten, um gefährdetes Leben zu erhalten und eine Gesellschaft zu gewinnen, die nicht vom Ich, sondern vom Du her denkt und lebt. So wie Jesus Christus vom Du her denkt und lebt. Und ganz neues Leben eröffnet.
 
Alles ist durch diese drastischen Maßnahmen merklich still geworden; damit auch die Mitmenschen, vielleicht auch wir selbst. Gleichzeitig zeigt uns diese in weiten Teilen erzwungene Stille wie hektisch und betriebsam unsere (große und kleine) Welt sonst eigentlich ist. Für die meisten sind die beruflichen und vor allem privaten Terminkalender auf einmal leer. Für nicht Wenige eine ganz neue Erfahrung. 
Was ist eigentlich wirklich wichtig? Erst jetzt weiß man Manches erst richtig neu zu schätzen. 
Da mag für uns diese Zeit und Erfahrung auch – trotz allem – ein „Gewinn“ sein – sieht man von den berechtigten Sorgen und Ängsten ab, die wir gleichzeitig ebenfalls spüren und uns beschäftigen. 
 
Wie passend lesen sich da die Losungsworte für den 5. Sonntag der diesjährigen Passionszeit (29.3.20). 
 
„Wenn mein Geist in Ängsten ist, so kennst du doch meinen Pfad.“ (Psalm 142, 4)
 
„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis.“ (2. Kor 1, 3-4)
 
Gott sorg für uns. Auch jetzt. Ihm sei dafür Dank. 
 
In zahlreichen Telefonaten und Gesprächen, die ich in den vergangenen Tagen geführt habe, ist mir bewusst geworden, dass es in unserer (Kirchen)Gemeinde einen guten und funktionierenden Zusammenhalt gibt. Das hat mich gefreut, dankbar gestimmt und gleichzeitig auch selbst beruhigt. Es war und ist erfreulich, dass wir besonders in der aktuellen Zeit füreinander da sind und uns gut umeinander sorgen. 
 
Gottesdienst in Zeiten von Corona
Manch eine/r hat die Frage gestellt: wie ist das bei uns aktuell eigentlich mit den Gottesdiensten? 
Dazu einige erklärende Informationen. 
Für einen Video-Gottesdienst, den man z.B. live aus der Kirche in die Häuser über das Internet am Sonntagmorgen zur üblichen Zeit übertragen könnte, bräuchte es eine starke Internetverbindung, die wir als Kirchengemeinde nicht haben. 
Stattdessen stand für uns als Kirchenrat sehr schnell fest, dass wir – wie sonst auch – die Gottesdienste ganz „normal“ aufnehmen. Aufgrund der aktuellen Situation geschieht dies nicht am jeweiligen Sonntag, sondern bereits in der Woche davor, damit der Gottesdienst pünktlich am Sonntagmorgen zum Abrufen eingestellt werden kann. Bei der Gottesdienstgestaltung beteiligt können dabei wegen der aktuellen Vorgaben nur sehr wenige Personen sein, die den nötigen Abstand zueinander einhalten. Das sind im Moment: Organist/in, Kirchenratsmitglied/er für Lesedienst/Aufnahme-Technik, Pastor.
Wir haben uns als Kirchenrat (noch in der Planungsphase) dem Vorschlag, der aus der Bunder Ökumene stammte, angeschlossen, gemeinsame Gottesdienste für Bunde – reihum – zu gestalten. 
Ein Hinweis noch in eigener Sache: Aufgrund der Datenschutzbestimmungen können aktuell personenbezogene Informationen in den „Online-Gottesdiensten“ nicht – wie sonst bei uns üblich z.B. bei Geburtstagen, Geburten, Trauerfällen etc. – benannt werden.  
Neben diesem „Bunder Angebot“ empfehlen wir auch weitere (Online-)Angebote wahrzunehmen und sich dadurch stärken zu lassen. 
 
Wir wünschen Ihnen und euch weiterhin viel Kraft und Zuversicht. Bleibt behütet und gesund!
Im Namen des Kirchenrates, C. Heikens, P.