Liebe Gemeindeglieder nah und fern, liebe Gäste unserer Homepage!
Jetzt am Sonntag ist Palmsonntag. Jesu Einzug in Jerusalem ist dann traditionell Thema vieler Gottesdienste. In manchen Kirchen finden in dieser Zeit eigentlich feierliche Konfirmationsgottesdienste statt.
In diesem Jahr ist alles anders. Bereits der 4. Sonntag in Folge an dem wir nicht beieinander sein können und uns – sieht man von Kontakten auf Abstand oder über die sozialen Medien bzw. das Telefon ab – nicht begegnen und treffen können.
Da weckt die Losung für diesen Sonntag vielleicht noch mehr Sehnsucht nach Gemeinschaft mit anderen hervor als ohnehin schon der Fall:
Lobet Gott in den Versammlungen. Ps 68, 27
Als die große Menge, die auf Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem kommen werde, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und schrien: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel! Johannes 12, 12-13
Gott loben in den Versammlungen.
Nein, das geht aktuell nicht.
Als eine große Menge die Botschaft vom Palmsonntag miteinander teilen, Lieder singen, Gott loben, miteinander auch füreinander beten, die Gespräche vor oder nach dem Gottesdienst.
Nein, das geht aktuell nicht.
An Karfreitag am Tisch des Herrn Platz nehmen und sich stärken zu lassen durch die Feier des Abendmahls. Nein, das geht aktuell nicht.
Es ist ruhig und still was das öffentliche kirchliche und gemeindliche Leben betrifft.
Und auch im Privaten ist das so. (Urlaubs)Reisen, Besuche bei oder von den (Enkel)Kindern/Freunden und Bekannten; sie sind in diesem Jahr zu Ostern nicht möglich. Wir sind angehalten die Vernunft walten zu lassen und die sozialen Kontakte weiterhin weitgehend „einfach“ sein zu lassen.
Und gleichzeitig ist es beeindruckend, dass trotz aller Einschränkungen so viel Mutmachendes und Hoffnungsvolles, ja damit Österliches überall durchschimmert: erbauliche und vergnügte Videos oder Nachrichten, die z.B. über die smartphones ver- und gesendet werden, Gottesdienste, Andachten und Aktionen in allen Konfessionen, professionelle (christliche) Musiker und Künstler geben online-Konzerte und, und, und). Oder – wie ich es in Fenstern in Bunde gesehen habe: selbst gemalte Bilder der wohl jüngeren Hausbewohner mit den mutmachenden Worten: „Alles wird wieder gut!“
So begehen wir die Woche vor Ostern, die letzten Schritte und Stationen auf dem Leidensweg Jesu. Sie sind nachdenklich und still. Sie tuen auch weh und machen uns bewusst, was wir aktuell entbehren müssen. Aber gleichzeitig strahlt in allem auch Österliches hervor, wie in der Liedstrophe, die unter der Losung für Sonntag, d. 5. April 2020 zu lesen ist:
O komm, du Sohn aus Davids Stamm, du Friedensbringer, Osterlamm. Von Schuld und Knechtschaft mach uns frei und von des Bösen Tyrannei. Freut euch, freut euch, der Herr ist nah. Freut euch und singt Halleluja.
Wir wünschen euch weiterhin viel Kraft, Zuversicht und Gottes Segen.
C. Heikens, P.
Im Namen des Kirchenrates